Liebe Frau Meike
Ich wohne in der Nähe des großen schwäbischen Ententeiches. Das Baden in offenen Gewässern ist die neue deutsche Gefahr. Allein dieses Jahr sind wieder ein halbes Dutzend Bader und Freizeitschiffer ersoffen. Deine Angst ist begründet, denn immerhin ist die Gefahr bei 30°C zu ertrinken größer als bei -15° und einen Terroristen mit Kofferbombe im Berliner Hauptbahnhof aus der Ferne zu sehen.
Auch Autofahren ist kreuzgefährlich. Gerade auf den Landstraßen Brandenburgs und in Mecklenburg. Dort sterben die meisten Deutschen. Auch bei uns hinter dem tiefen schwarzen Wald der Alemannen sterben die Menschen auf der Landstrasse. Überwiegend sind es Besucher aus der Großstadt, die uns Hinterwäldlern zeigen müssen wie man Auto fährt.
Endlich hat nun auch das kleinste Dorf in unserer Gegend mindestens zwei Schikanen auf den Durchgangsdorfstrasse. Selbst diese werden von den Städtern ignoriert und es wird eine Abkürzung inkl. Salto-Mortale gefahren.
Neulich hat sich unser Bürgermeister dazu entschieden, den Kreisverkehr am Ortseingang von Hinterwaldhofen neben dem üblichen Schild für “Kreisverkehr” ihn zusätzlich mit dem Schild “Rechts Abbiegen” und “Vorfahrt auf der Hauptstrasse beachten” abzusichern. Er meinte das auf diese Art und Weise die Fahrer der Gigaliner abgehalten werden die Bundesstraße zu benutzen.
Deine Ängste kann ich voll und ganz verstehen, vor allem wenn du dich außerhalb deiner gewohnten Umgebung befindest. Meide deshalb die offene Landschaft, Baggerseen und die Strassen außerhalb Berlins.
der hinterwäldler